Jahresrundbrief 2004

Liebe Verwandte, Freunde und Bekannte!

Seit meinem letzten Rundbrief nach dem 40-jährigen Priesterjubiläum ist sehr viel passiert. Ich habe das Amt des Regens des Priesterseminars abgegeben und bin umgezogen.
Meine neue Wohnung, Horsteberg 18, liegt direkt neben dem Dom.
Die Unterstützung durch viele hilfsbereite Hände hat mir den Umzug sehr erleichtert.

Bei meiner Verabschiedung am 17. September hat unser Bischof Dr. Reinhard Lettmann mir den Auftrag erteilt, mich um die Vertiefung des Glaubens im Sinne einer Jüngerschule für die vielen ehrenamtlichen Laiendienste in den Gemeinden des Bistums zu mühen. In einer Zeit, in der in der Kirche viele Strukturen verschlankt oder neu organisiert werden, brauche es Personen, die „in die Tiefe bohren“ und so neue Zugänge zu den Quellen des Christseins erschließen.

Als meinen Nachfolger hat der Bischof Dr. Andreas Tapken eingesetzt, der bisher Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom war. Dass der Bischof ihn erwählte, freut mich besonders.

Nach der Verabschiedung bin ich sogleich ins Allgäu gefahren, um in Bad Hindelang in einer Kur neue Kraft zu schöpfen. So konnte ich in den letzten Wochen die hinter mir liegenden 8 ½ Jahre Revue passieren lassen, in denen ich mich verantwortlich für die Priesteraus- und –weiterbildung einsetzen konnte. Mir kamen die vielen Seminaristen vor Augen, die ich auf dem Weg zur Priesterweihe begleiten durfte, aber auch die zahlreichen Priesterkurse, die zur regelmäßigen Fortbildung in unser Haus kamen. Eine Fülle von Personen und Ereignissen, von neuen Problemstellungen und der intensiven Suche nach Antworten kommen mir in diesen Tagen immer wieder in den Sinn – und dies erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Dabei denke ich auch an die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Priesterseminar, aber auch in der Deutschen Regentenkonferenz.
Mein Fazit aus all dem: Es lohnt sich auch heute, für die Priesterkandidaten zu arbeiten und die Schönheit und Kraft dieser Berufung zu erschließen.

Ich hatte in dieser Kur gute Zeit, mich von der speziellen Verantwortung des Regens zu verabschieden und mich auf die neue Aufgabe einzustellen, die schon jetzt mein ganzes Interesse in Anspruch nimmt.
Übrigens hat der Bischof mich auch gebeten, Ansprechpartner der in der normalen Seelsorge unseres Bistums eingesetzten aus dem Ausland kommenden Priester zu sein; dies sind bei uns vor allem indische Priester. Auch auf diesen Bereich lasse ich mich sehr gerne ein.
Zudem bin ich sehr froh, dass mir meine neuen Aufgaben mehr Zeit lassen, in der Fokolar-Bewegung verstärkt mitzuarbeiten und dabei auch die „Siedlung Klaus Hemmerle“ in Solingen zu unterstützen.

Ich danke allen, die mir zu meiner Verabschiedung geschrieben und mir das Gebet versprochen haben. Auf Letzteres werde ich in der nächsten Zeit besonders angewiesen sein.

Wilfried Hagemann

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