Zur Hochzeit von Heika und Chris

Wir sind hier an einem ganz schönen Ort, mitten in den Bergen, in einer herrlichen Kirche! Die Schönheit des Ortes, lässt die Schönheit dessen, was hier heute geschieht tiefer verstehen. Zwei Menschen sagen JA zueinander!

Ja, es ist eine besondere Situation.
Heika und Chris sagen JA zueinander.
Ein Mann und eine Frau.
Ein US-Amerikaner und eine Deutsche heiraten in Österreich:
Diese Hochzeit, Euer JA-Wort hat eine weltweite Dimension.

Ihr beide erinnert mich daran, dass in jedem Menschen diese Weltweite steckt.

Es geht heute um das Wort, um die Beziehung!
Das haben wir gerade eben im Evangelium gehört.
Gott ist WORT !

Die Worte, die wir sprechen, haben einen inneren Klang, der von Gott selbst kommt.

Gott sagt JA! Er sagt es durch die wunderbare Schöpfung in der wir leben. Er sagt es auch durch Jesus Christus und das Evangelium. Gott sagt JA und eröffnet Zukunft.

Das Wort JA, das Ihr heute sprecht, eröffnet ebenfalls eine Zukunft.
Indem Ihr Euer JA-Wort hier in der Kirche sprecht, legt Ihr einen ganz tiefen Grund für Eure Ehe.

Das Fundament ist Jesus selbst, ist jener Christus, der am Kreuz seine Arme so weit ausgebreitet hat, dass er alle Menschen umschließt, also auch uns. Der tiefste Grund Eurer gegenseitigen Beziehung, Eures JA, Eurer Liebe ist Gott selbst, der die Liebe ist.

Mir geht ein Wort durch den Kopf, das ich bei Chiara Lubich gelesen habe:

  • Wer neben mir steht,
    ist geschaffen als Geschenk für mich.
    Und ich bin geschaffen als Geschenk
    für den, der neben mir steht.
    ALLES auf der Welt steht in einer Beziehung der Liebe
    mit allem: jedes mit jedem.
    Es kommt darauf an, die LIEBE zu leben,
    um den goldenen Faden zu entdecken,
    der die Geschöpfe verbindet.

    • Ihr seid gegenseitig ein Geschenk.

    Das schätzt Ihr so sehr aneinander.

    Nach langer Suche finden die Menschen einen Partner, eine Freundin, einen Freund, einen Menschen!

    Euer Anfang, der Beginn Eurer Beziehung ist so symbolhaft. Es passierte in der Bahn. Im ICE von Hannover nach München:

    Eine junge Dame betritt das Abteil.
    Ein Mann steht auf und hebt den Koffer ins Netz.

    Das war unerwartet, das ist auch heute ungewöhnlich.

    Dem Anderen zu helfen, ihm einfach beizustehen!

    Am Ende der zweistündigen Fahrt, überreicht der Mann die Visitenkarte mit Telefonnummer, es bahnt sich eine Beziehung an.

    JA: Das ist der Richtige!
    JA: Das ist die Richtige!
    JA: Wer neben mir steht, wer neben mir geht, der ist geschaffen, als Geschenk für mich!

    Wer hat ihn geschaffen?

    Wer hat ihm diese Anziehungskraft verliehen?

    Es ist Gott selbst, der alles zusammenfügt und alles zusammenhält.

    Schon die kleinsten Atome auf der Welt suchen einander!

    Erst recht tun dieses wir Menschen! Es ist Gott, der die Relation, der die Beziehung, der die tiefe Liebe zwischen Menschen freisetzt und ermöglicht.

    Wir alle, die wir hier versammelt sind freuen uns mit Euch.

    Wir haben auch die Worte der Lesung gehört, Worte des Apostel Paulus an die Gemeinde von Korinth.
    Ich glaube es gibt keine schöneren Wort und auch keine radikaleren Worte über die Liebe als das 13. Kapitel im ersten Korintherbrief.

    Und da können wir immer neu von lernen, Ihr beiden, aber auch alle hier Anwesenden:

  • Die Liebe trägt nicht nach,
    die Liebe ist nicht eifersüchtig,
    die Liebe glaubt alles,
    hofft alles,
    hält allem stand!

    • Bei jeder Hochzeit sind immer alle Paare mit angesprochen,
    dürfen alle Paare sich neu in die Augen sehen
    und die Liebe neu versprechen.

    Wenn nachher der Friedensgruß ausgetauscht wird, können das die Paare genau in diese Richtung tun und dabei auch ihre Kinder und ihre Freunde, ja grundsätzlich alle Menschen miteinschließen.

    Lasst uns froh sein!
    Lasst uns wirklich jubeln!
    Denn heute ist ein guter Tag!
    Es ist der Tag von Heika und von Chris!
    Zusammen mit den Eltern,
    den Geschwistern und allen Freunden
    wollen wir jetzt den Raum öffnen,
    dass jenes Wort gesagt wird, auf das wir alle warten.

    Unser Dabeisein soll Euch beide unterstützen,
    einander das JA-Wort zu geben und so das Wort zu sein.
    In diesem Sinne fangen wir jetzt alle neu an und hören ganz neu.

    Ja:
    Im Anfang war das Wort!
    Im Anfang ist das Wort!

    Going, Österreich, 6. Dezember 2014

    zurück